Welcher soll es bloß sein?
Beim Blick in die Wurfkiste schlägt das Herz eines Hundeliebhabers höher. Die Welpen schlafen eng aneinandergekuschelt, die kleinen mit Milch gefüllten Bäuchlein heben und senken sich gleichmäßig. Die winzigen Vierbeiner sind einfach unbeschreiblich niedlich. Am liebsten würde man sie alle mit nach Hause nehmen.
Leider ist der Traum vom eigenen Hunderudel nicht jedem vergönnt. Nur einer soll es sein… Nun gilt es, einen kleinen Racker aus der Gruppe auszuwählen. Kritisch schweift der Blick erneut über die kleinen Fellknäuel. Ratlosigkeit macht sich breit. Welcher soll es denn nun sein?
Lassen Sie den Hund wählen!
Eigentlich sollte man sich grundsätzlich für den Welpen entscheiden, der einem auf Anhieb am besten gefällt. Sind die Tiere schon etwas älter und reagieren bereits auf fremden Besuch, ist es ratsam, ihr Verhalten genau zu studieren. Eventuell gibt es ein vierbeiniges tapsiges Wesen, das sofort auf Sie zustolpert und Ihre Nähe sucht. Das ist meistens ein gutes Zeichen. Empfindet ein Hund spontane Sympathie für eine unbekannte Person, fühlt er sich aus irgendeinem Grund zu ihr hingezogen. Das ist eine vielversprechende Grundlage für das zukünftige Zusammenleben. Vorausgesetzt natürlich, die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit.
Der Rat des Züchters ist wichtig
Da die Zeit eines Hunde-Interessenten begrenzt ist und ein zweistündiger Besuch sicherlich nicht ausreicht, um sich ein umfassendes Bild von den einzelnen Welpen zu machen, sollte man ein intensives Gespräch mit dem Züchter führen und den Hundenachwuchs wiederholt besuchen, bevor die endgültige Entscheidung fällt.
Der Züchter kennt seine Welpen vom Tag der Geburt an. Er weiß genau, welcher Winzling am selbstbewusstesten ist und welcher sich eher zurückhaltend verhält. Schließlich beobachtet er den Hunde-Nachwuchs täglich und ist mit dem Fress- und Spielverhalten der kleinen Vierbeiner bestens vertraut.
Man sollte dem Rat eines erfahrenen Züchters vertrauen – auch wenn er einem vielleicht ausgerechnet von dem Welpen abrät, den man eigentlich ins Auge gefasst hat. Ein guter Züchter spürt, ob Hund und Interessent zusammen passen oder nicht. Befürchtet er, dass der zukünftige Hundebesitzer nicht genügend Erfahrung hat, um mit einem ausgesprochen dominanten Rüden zurechtzukommen, wird er ihm vermutlich eher zu einer ausgeglicheneren Hündin raten.
Rüde oder Hündin?
Nicht zuletzt spielt natürlich auch das Geschlecht des Hundes eine Rolle. Möchte man eine Hündin oder einen Rüden erwerben? Allgemein geht man davon aus, dass Rüden eher zu Dominanzgehabe neigen und sich schneller auf Raufereien einlassen. Hündinnen gelten als familienbezogener und anhänglicher.
Wer eine Hündin erwirbt, sollte wissen, dass sie zweimal pro Jahr läufig wird. Während der Hitze übt sie auf sämtliche Rüden der Umgebung einen geradezu unwiderstehlichen Reiz aus, was sich als überaus lästig entpuppen kann. Da die Läufigkeit mit dem Austritt eines blutig-schleimigen Scheidenausflusses einhergeht, sollte man Autositze und wertvolle Polstermöbel vorsorglich abdecken.
Glücklich vereint
In der Tat gibt es viel zu bedenken, bevor man sich endgültig für seinen zukünftigen Hund entscheidet. Und das ist auch gut so. Wer sich vor dem Hundekauf sorgfältig informiert und genau darüber reflektiert, welche Grundvoraussetzungen er seinem Vierbeiner bieten kann und was er von seinem Haustier erwartet, schafft die besten Voraussetzungen für eine harmonische Partnerschaft.
Der Welpe kommt – Alles wird anders
Das Hinzukommen eines Welpen unterbricht die Alltagsroutine in jedem Haushalt. Bestimmte Dinge, die in Welpenhöhe stehen, müssen vielleicht weggeräumt werden. Achten Sie bitte auch auf Pflanzen, da manche giftig sind – der Welpe weiß das nicht! Welpen nagen an allem möglichen herum, jeder hat so seine eigene Spezialität. Es ist wirklich wichtig den Welpen nicht unnötigen Gefahren auszusetzen, denken Sie auch an Kabel in allen Räumen inklusive Staubsauger.
Nähe ist wichtig
Die ersten Nächte könnte sich der Welpe einsam fühlen und wimmern, er vermisst die Wärme und den Kontakt zur Mutter und Wurfgeschwistern. Es hilft ihm in dieser Zeit, wenn er diese Nächte vielleicht in Ihrer Nähe verbringen darf, meistens ist er mit ein paar „Streicheleinheiten“ zu beruhigen. Lassen Sie ihn bitte nicht ganz allein!
Sauberkeit
In den Frühstadien der Erziehung zur Stubenreinheit müssen Sie ihren Welpen mehrfach täglich, unabhängig vom Wetter, nach draußen bringen und bei ihm bleiben. Selbst wenn er schon älter ist, nahezu perfekt stubenrein, ist er nicht immer in der Lage, die Nächte durchzuhalten, könnte bellen und schnell hinaus müssen. Selbst bei Kälte und Nässe – Sie müssen den Junghund nach draußen begleiten und ihn vor der Rückkehr ins Haus gut trockenreiben. Am Anfang scheint das ein nie enden wollender Prozess zu sein, aber die überwältigende Mehrheit der Golden Retriever ist außerordentlich sauber, lernt sehr bald, dass sie sich im Freien lösen müssen.
Entscheiden Sie rechtzeitig, wo im Freien die Toilette des Hundes sein soll. Eine grasbewachsene Fläche wäre ideal, aber sie wird sich im Laufe der Zeit durch viele gelbe Kreise verfärben. Sie sollte eine Stelle wählen, wo das weniger auffällt. Rüdenwelpen lösen sich zunächst wie Hündinnen, später heben sie das Bein, markieren dabei ihr Territorium. Sie sollten sie so erziehen, dass sie dies in der Regel nicht direkt am Haus durchführen.
Das neue Rudel
Der Welpe kommt in ein neues Rudel, bestehend aus ihnen und ihrer Familie. Wichtig ist, dass er die Botschaft, dass Sie der neue Boss sind, begreift. Wie aber funktioniert die Kommunikation mit dem Neuankömmling? Hunde kommunizieren miteinander durch Geräusche (Bellen, Winseln), Berührung (Pföteln, Schnuppern, Anknabbern) und Geruch. Sie werden viele menschliche Worte verstehen lernen, können gewünschter Art und Weise darauf reagieren (beispielsweise Sitz, Steh, Bleib, Hier, Körbchen u. a.). Schnell lernen sie ihren eigenen Namen kennen, wissen, dass sie gemeint sind, wenn er erklingt.
Der Ton macht die Musik
Welpen vermögen auch die Bedeutung verschiedener Tonfälle zu erkennen – was freundlich und liebevoll, was härter, unfreundlicher klingt. Viele Hunde lernen, dass ein weich ausgesprochenes Kommando ignoriert werden kann, während man bei einem festen Tonfall gehorsam sein muss. Wichtig ist, dass Sie von Anfang an kurze, einfache Kommandos verwenden, diese sind für dem Hund am leichtesten zu erlernen – beispielsweise Sitz, nicht Hinsetzen. Gleichmäßigkeit ist wichtig, die gesamte Familie sollte immer dieselben Worte wählen, nach Möglichkeit auch immer im gleichen Tonfall. Ein und dasselbe Kommando sollte jedoch nicht gleichzeitig von mehreren Familienmitgliedern gerufen werden, das verwirrt den Welpen.
Sprechen Sie mit Ihrem Welpen immer im freundliche Tonfall, gebrauchen Sie häufig seinen Namen. Wenn der Hund zu Ihnen volles Vertrauen hat, sollten Sie unerwünschtes Verhalten mit einem „Nein“ korrigieren, in verschiedenen Graden der Härte ausgesprochen. Achten Sie immer darauf, dass der Hund sich vor dem Kommando auf Sie konzentriert, nutzen Sie hierzu seinen Namen.